Borderline ist eine psychische Erkrankung, auch emotional instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline Typus genannt.
Überwiegend wird die Diagnose mit dem Diagnoseschlüssel F60.31 bei Jugendlichen (ab 14 Jahren) und jungen Erwachsenen gestellt. Dies hat sich innerhalb der letzten Jahre auch verändert. Vor einigen Jahren noch wurde die Diagnose nicht vor dem 18. Lebensjahr gestellt.
Neu ist Borderline nicht. Bereits im 17. Jahrhundert beschrieb der englische Arzt Thomas Sydenham über diese Krankheit ein Zitat: „Sie lieben diejenigen ohne Maß, die sie dann ohne Grund hassen werden.“
1938 wurde der Begriff Borderline zum ersten Mal von Adolph Stern, einem amerikanischen Psychoanalytiker, verwendet.
In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde deutlich, dass immer mehr Menschen an dieser Störung erkrankten, jedoch blieb eine richtige Diagnose aus. Diese fing erst in den 80er Jahren an vergeben zu werden.
Kein Borderline Patient ist gleich, jeder Borderline Patient ist unterschiedlich, hat unterschiedliche Symptome und Ausprägungen.
Etwa 2 %, das sind 1,6 Millionen Menschen, sind von der Borderline Störung in Deutschland betroffen.
In stationären Einrichtungen, die Borderline Patienten behandeln, sind ca. 15 % Betroffene. Im ambulanten Rahmen sind es ca. 20 % aller Patienten.
- Stimmungsschwankungen
- Schwierigkeiten, Gefühle zu steuern
- Dissoziationen (Verzerrung von Zeit-, Raum- und Körperwahrnehmung)
- Flashbacks (Wiedererleben von traumatischen Erinnerungen)
- Pseudohalluzinationen (Illusionen, die als Täuschung erkannt werden)
- Paranoides Denken (Gefühl, verfolgt zu werden)
- Negative Grundannahmen (schlechte Meinung von sich selbst haben)
- Gefühle von Unsicherheit, Fremdheit und Ekel im Umgang mit sich selbst und dem eigenen Körper
- Das Gefühl, „anders“ zu sein als alle anderen
- Unsicherheit bezüglich Zukunftszielen, der eigenen Meinung, wichtiger Entscheidungen und Alltagsentscheidungen.
- Intensive und instabile Beziehungen
- Ein Wechsel zwischen Idealisierung und Abwertung
- Schwierigkeiten, allein zu sein
- Angst davor, verlassen zu werden und Angst vor Nähe
- Impulsive und potenziell selbstschädigende Verhaltensweisen
- Hochrisikoverhalten
Borderline ist nicht heilbar, doch durch hilfreiche Therapiemaßnahmen kann erreicht werden, dass die Diagnose nicht mehr gestellt werden kann. Die Symptome sind dann rückläufig. Das ist ein sehr harter und steiniger Weg, der aber möglich ist. Die Betroffenen lernen, mit der Erkrankung umzugehen.
Die meisten Betroffenen sind über Jahre in ambulanter und auch stationärer Behandlung, viele Patienten nehmen gegen einzelne Symptome, wie z.B. hohe Anspannung, Stimmungsschwankungen, Paranoia oder Psychosenähe auch Medikamente ein.. DAS Medikament gegen Borderline gibt es nicht.
Es gibt speziell entwickelte Therapieformen für die Borderline Störung. Einmal die DBT (dialektisch behaviorale Therapie), dann die Schematherapie und das Stepps Programm. Vor allem die DBT ist weit verbreitet und sehr effektiv und hilfreich sowie wissenschaftlich belegt. Dort lernen die Betroffenen in verschiedenen Modulen mit sogenannten Skills ihre Emotionen zu regulieren, mit Anspannungen besser umzugehen und sie lernen auch Dinge, womit sie in zwischenmenschlichen Beziehungen besser zurecht kommen können. Und noch vieles mehr.
Zu den verschiedenen Therapieformen geht es hier entlang
Zusammenfassend kann man sagen, dass man gut mit der Borderline Störung leben kann, wenn man gelernt hat, damit umzugehen.